Thema des Monats Februar: Forschung für einen guten Start ins Leben
Am 11. Februar ist Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Erfreulich: Mittlerweile studieren so viele Frauen wie nie zuvor. Dies zeigte eine Analyse (2019) der „ZEIT Campus ONLINE“, die Daten des Statistischen Bundesamtes auswerteten. Seit ein paar Jahren haben die Frauen die Männer sogar überholt, mit steigender Tendenz. Nach wie vor ist die Studienwahl der jungen Menschen noch von stereotypen Geschlechterbildern geprägt. Frauen und Mädchen kümmern sich gerne um andere und interessieren sich häufig für Fächer mit einer praktischen Anwendung nah am Menschen.
Marie Curie gilt hier mit einigen wenigen Frauen eher als Ausnahme. Die bekannte Wissenschaftlerin erhielt für ihre Forschung gleich zwei Nobelpreise – einen für Physik und einen für Chemie. Von 607 Nobelpreisen in Physik, Chemie und Medizin gingen jedoch laut einer Auswertung von ZEIT ONLINE zu „Frauen in der Wissenschaft“ (2019) nur 20 an Frauen.
Wissenschaftliche Studiengänge im Geschlechter-Umbruch
Hochschulen möchten mehr Frauen für MINT-Fächer gewinnen, d. h. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Durch Informationstage, Broschüren und andere Aktionen zeigen sich erste Erfolge.
Auch die starke Männerdominanz in der medizinischen Forschung könnte sich in den nächsten Jahren etwas relativieren. Medizinische Studiengänge sind mittelweile weiblich geprägt. Etwa die Hälfte der Ärztinnen planen jedoch nach dem Studium keine wissenschaftliche Karriere, sondern möchten eher in die Patientenversorgung, die selbstverständlich ebenso von hoher Wichtigkeit ist – vor allem vor dem Hintergrund des Hausärzte-Mangels (Stichwort: Gesundheitsversorgung).
Die wissenschaftliche Forschung bei Nestlé ist bereits heute stark weiblich geprägt. Im großen Nestlé Forschungszentrum bei Lausanne beispielsweise sind heute schon 54 % der wissenschaftlich arbeitenden Mitarbeiter weiblich.
Akademisierung des Hebammenberufs endlich auch in Deutschland
Deutschland ist bei der Akademisierung des Hebammenberufes ein Spätzünder. In allen EU-Mitgliedsstaaten findet die Ausbildung an Hochschulen statt – außer in Deutschland. Am 18. Januar 2020 war es auch in Deutschland endlich so weit: die Ausbildung soll in einen dualen praxisintegrierenden Studiengang an der Hochschule überführt werden. Der Deutsche Hebammenverband sieht das schon lange als dringend notwendig, beispielsweise damit Sie nicht benachteiligt werden, wenn Sie sich im Ausland bewerben.
Des Weiteren arbeiten Sie als Hebammen selbstständig und unabhängig und müssen somit über ein breites Spektrum wissenschaftlicher Erkenntnisse verfügen. Bereits jetzt arbeiten Sie auf akademisiertem Niveau, aber die Anerkennung durch den Abschluss fehlte. Durch die Akademisierung stehen jetzt auch der persönlichen Berufsplanung Türen und Tore offen, denn nach dem Bachelorabschluss können Sie sich durch den aufbauenden Masterstudiengang weiter qualifizieren.
Der Hebammenstudiengang bleibt auch weiterhin ein praktischer Beruf, aber durch das Studium eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten, können Sie ihre tägliche Arbeit besser reflektieren und überprüfen – zum Wohle von Mutter und Kind. Ohne Forschung und Wissenschaft wären wir noch im Neandertal. Aber ohne Frauen wie Sie, liebe Hebammen, die praktisch anpacken, wäre auch alles nichts! Eine berufliche Fusion von Wissenschaft und Praxis, so wie diese im dualen Hebammen-Studiengang geplant ist, kann ein guter Weg sein!